Emser Blue Line!
Wenn die Ausweichmanöver aber vor der eigenen Haustüre stattfinden, dann «stinkt» uns der lärmende Ausweichverkehr verständlicherweise sehr – wie etwa in den vergangenen Wochen in Domat/Ems. Unser Dorf war stark betroffen. Lassen Sie mich die Hintergründe beleuchten und eine kommunale Lösung präsentieren.
Schon lange sind wir zu dem Thema im Austausch mit der Bevölkerung. Ein häufiger Tipp lautet: «Sperrt die Autobahnausfahrten, so wie in Göschenen am Gotthard.» Das funktioniert dort deshalb, weil alle das gleiche Ziel haben: durch den Tunnel in den Süden. Bei uns aber verzweigen sich die Wege in verschiedene Destinationen. Von Lenzerheide über St. Moritz bis Davos – es führen viele Wege durch Graubünden. Weit über die Hälfte (60 %) des Ziel- und Quellverkehrs bleibt im Kanton, nur 40 % ist Transitverkehr.
Den gesamten Verkehr nach Zieldestination zu managen ist extrem zeit- und kostenintensiv und würde neuen Stau verursachen. Das ASTRA und der Kanton haben deshalb das Dosiersystem aufgezogen. Der Verkehr wird dabei zurückgehalten und tröpfchenweise wieder fahren gelassen. Zwar hat es den Nachteil, dass alle Fahrzeuge aufgehalten werden, aber es funktioniert: Als ein Wochenende im Sommer unterschätzt wurde, war unser Dorf ohne Dosiersystem erneut vollgestopft.
Was können wir zusätzlich tun? Der Handlungsspielraum der Gemeinde liegt allein bei den kommunalen Strassen.
Unser Vorschlag: Öffnen wir an den Stauwochenenden die Plarenga für die Einheimischen. Eine «Plarenga Card» gibt der Bevölkerung, dem Stadtbus und den Blaulichtorganisationen ab Kreisel Felsberg die Einfahrtsberechtigung. Der Ausweichverkehr wird an der zweiten Dosierstelle beim Plarenga Center so lange angehalten, bis die Ausweichroute an Attraktivität verliert.
Gerne werden wir Sie über die Umsetzung des Projektes für den Sommer 2026 rechtzeitig informieren.
Erich Kohler
Gemeindepräsident Domat/Ems